„Es gab vielleicht keine andere Burg in Ungarn, die so ein naher Nachbar der Sterne gewesen wäre, wie Salgó. Lange saß ich auf der obersten Spitze seiner Ruinen: mein Blick wanderte über Meilen, meine Seele über Jahrhunderte.”

Sándor Petőfi: Salgó

Oberhalb von Salgóbánya, einem Vorort von Salgótarján, ragt die denkmalgeschützte Burg Salgó auf einem 625m hohen vulkanischen Kegel empor.

Die Bedeutung des Namens Salgó, d.h. „glänzend, leuchtend”, wird in der oben zitierten Erzählung von Petőfi am bildhaftesten erklärt. Der Dichter besuchte am 11. Juni 1848 die Ruine, von der man bei klarem Wetter die Spitzen der Gebirge Bükk, Mátra, Cserhát und sogar die schneebedeckten Bergspitzen der Hohen Tatra mit dem bloßen Auge sehen kann. Die Gedenktafel am Basaltfelsen über dem ehemaligen Burgtor erinnert daran, dass Petőfi zwischen diesen Mauern zu seinem Werk Inspiration schöpfte.

Von der Burg herabsteigend kommen wir nach einem kurzen Waldspaziergang zur 571m hohen Kis-Slagó („Kleine Salgó”), oder besser bekannt als Boszorkánykő („Hexenstein”), von der aus man wieder ein herrliches Panorama der umliegenden Berge und Hochebenen genießen kann.

Ein prominenter Sohn des Dorfes Salgóbánya war der Schauspieler Ferenc Zenthe, der u.a. veschiedene landesweit bekannte Filmfiguren verkörperte. Zum Gedenken an ihn wurden der kleine Zenthe-Park in der Dorfmitte, seine Büste im Garten des Forsthauses in der Vár utca („Burg Straße”) und das Zenthe-Ferenc-Zimmer im Haus der Geowunder errichtet. Letzteres wurde 2015 im renovierten Gebäude des ehemaligen Bergwerk-Casinos eröffnet.

Auch in Salgóbánya, im Wald hinter dem Hotel Medves findet man die Quelle des Flusses Zagyva, die hier entspringt und bei Szolnok in die Theiß (ung. Tisza), den zweitgrößten Fluss Ungarns mündet.