„Ehre die Vergangenheit, damit du die Gegenwart verstehen und an der Zukunft arbeiten kannst.”
Bei der Planung und Gestaltung unseres ländlichen Gästehauses war es uns wichtig, das natürliche, kulturelle, historische, literaturgeschichtliche und volkskundliche Erbe des Karancs-Medves-Gebiets vor Augen zu halten.
So entschieden wir uns bei der Namensgebung für Macskakő also „Katzenstein”, die ungarische Bezeichnung für Kopstein, ein europaweit bekanntes Produkt eines ehemaligen hiesigen Steinbruchs. Die klassischen würfelförmigen, dunkelgrauen Steine, mit denen im vorletzten Jahrhundert die Straßen von Budapest, Wien, Paris, Sofia und anderer europäischen Großstädte gepflastert wurden, kamen nämlich aus dem „Katzenloch” genannten Basaltsteinbruch von Somoskő. So ist der Kopfstein ein perfektes „Markenzeichen” der Ortschaft und unseres Hauses geworden.
Interessanterweise wurden die Ortschaft und ihre Steine – nachdem sie im Friedensvertrag von Trianon der Tschechoslowakei zugesprochen wurde – von Dr. Géza Krepuska, dem besten ungarischen HNO-Arzt der Zeit, Großlandbesitzer aus Somoskő für Ungarn gerettet. Nach einer gelungenen Hörorganoperation versprach ihm nämlich ein englisches Mitglied des Kommittees für die Grenzregelung, sich für die Zurückgewinnung des Gebiets einzusetzten. Es ist als letzte Grenzenrevision der ungarischen Geschichte bekannt, dass die beiden ungarischen Gemeinden, Somoskő und Somoskőújfalu am 23. April 1923 vom Völkerbund wieder an Ungarn angeschlossen wurden.
In unserer Familie erwecken die Kopfsteine außerdem tiefere emotionale Erinnerungen. Das ursprüngliche Einfamilienhaus wurde von unserem Vater/Großvater gebaut und sechzig Jahre lang bewohnt. Er arbeitete in dem lokalen Steinbruch, genauso wie sein 2013 verstorbener Bruder, der letzte „Ritzer” d.h. Steinhauermeister Ungarns. Deshalb sind Kopfsteine für uns mehr als ein Symbol, in ihnen leben Vergangenheit, Liebe, Respekt und Erinnerung weiter.